Als ich vor 26 Jahren von einer Bekannten das knapp 500-seitige Buch "Babyjahre" in die Hand gedrückt bekam, hat mich fast der Schlag getroffen. Ein Erziehungsbuch - mein Abneigung gegen das Wort Erziehung, liess mich erst mal "brauch ich nicht" denken. Ich habe mir den Titel nochmal angesehen und gedacht; gut es ist ja ein anderes Erziehungsbuch, mal anschauen kann ich es ja. Ich war damals in den ersten Wochen schwanger und habe dieses Buch verschlungen, bis zur Geburt war ich durch. Nach der Geburt habe ich nur noch die altersentsprechenden Kapiel repetiert, das Buch begleitete mich zweimal all die Babyjahre.
Damals waren Remo Largos Beschreibungen der frühkindlen Entwicklung aus biologischer Sicht Neuland. Die daraus resultierenenden Veränderungen in der handhabe mit den kleinen Menschen, stosste auf viel Wiederstand. Vom Verwöhnen war die Rede, keinem Grenzen sezten u.s.w. Viele steckten noch in den alten Erziehungsmustern fest, man brauchte etwas Mut und Selbstbewusstsein, um den Weg anders zu gehen. Remo Largos Buch hat den Umgang mit den Säuglingen grundlegend verändert indem er praktisch alle Gweissheiten, Regeln und Erwatungen wegräumte - er schuf das theorische Fundament moderner Elterschaft.
Remo Largo ist im 1943 in Winterthur geboren, studierte in Zürich und später auch in Los Angeles. Ab 1978 leitete er die Abteilung für Wachstum und Entwiclung am Kinderspital in Zürich. 1993 erschien sein erstes Fachbuch "Babyjahre"bald folgte "Kinderjahre" und "Schülerjahre". Im 2014 veröffentlichte er zusammen mit Monika Czernin "Glückliche Scheidungskinder", das letzte Buch "Das passende Leben" erschien im 2017. Am 11.11.2020 verstarb Remo Largo kurz vor seinem 77. Geburtsag.
Beziehung statt Erziehung war seine Botschaft - Liebe, Anerkennung, Geborgenheit und Sicherheit. Danke Remo Largo!