Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, dass Geburtsvorbereitung ein fester Bestandteil der Schwangerschaftsbetreuung sein sollte – unter anderem, um die steigenden Kaiserschnittraten zu senken. Doch wie wirksam ist sie tatsächlich?
Eine aktuelle Übersichtsarbeit und Meta-Analyse hat 17 Studien mit insgesamt 7.260 Schwangeren ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen:
Weniger Kaiserschnitte: Frauen, die an Geburtsvorbereitungskursen teilnahmen, hatten eine niedrigere Rate an primären Kaiserschnitten.
Mehr vaginale Geburten: Die Zahl der spontanen Geburten nahm zu, ebenso der natürliche Geburtsbeginn.
Geburtspläne (können) helfen: Frauen, die einen Geburtsplan erstellten, hatten häufiger vaginale Geburten – allerdings kam es auch öfter zu vaginal-operativen Geburten (z. B. mit
Saugglocke oder Zange).
Quelle: Hooper et al. (2025), Women and Birth
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Mein persönliches Fazit: Eine gut geleitete Geburtsvorbereitung kann helfen, informierte Entscheidungen zu treffen und den Geburtsverlauf positiv zu beeinflussen. Sie stärkt das Vertrauen in den eigenen Körper und fördert eine selbstbestimmte Geburt.
Ich spreche lieber von Geburtswünschen als von Geburtsplänen. Eine Geburt lässt sich nicht planen oder sicher steuern – sie ist ein dynamischer Prozess, der von vielen Faktoren abhängt: den eigenen (Tages-)Befindlichkeiten, denen des Babys, der Hebamme und der Begleitperson. Dazu kommen physiologische und manchmal auch medizinische Aspekte.
Meine Empfehlung: Wünsche und Vorstellungen klar formulieren, aber offen bleiben für verschiedene Wege. Jede Geburt ist einzigartig – und genau das macht sie so besonders.
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